Einsatzübung Bau-/Tiefbauunfall am 29.06.2023
Donnerstag ist regelmäßig Übungsabend bei der Freiwilligen Feuerwehr Markt Feucht. Am 29.06.2023 stand eine Einsatzübung für alle Aktiven und die Jugendfeuerwehr auf dem Übungsplan. Auf einer Baustelle war es zu einem folgenschweren Unfall gekommen. Die Bauleiterin nahm aufgeregt den Einsatzleiter in Empfang und führte ihn zu einer Baugrube, in der ihr Kollege „Schorsch“ lag.
Während sich der Führungsassistent um die Bauleiterin kümmerte, ordnete der Einsatzleiter die Einsatzstelle und wies den Gruppenführern und ihren Fahrzeugen die Aufstellorte und Aufgaben zu. Zeitgleich ließ er die Einsatzstelle weiter erkunden. Gerade als die Vorbereitungen für die Grubenrettung in vollem Gange waren, machte sich eine Person im ersten Stock der Baustelle bemerkbar. Nach ersten Befragungen gab es hier mehrere Verletzte. Die regulären Zugänge in das Stockwerk waren nicht begehbar.
Aufgrund der neuen Lage teilte der Einsatzleiter die Einsatzstelle in zwei Abschnitte ein. Abschnitt 1: Rettung der Person aus der Baugrube, Abschnitt 2: Zugang, Versorgung und Rettung der Personen im 1. OG.
Abschnitt 1: Unter der Leitung des Gruppenführers des HLF wurde die Grube abgesperrt, eine Zugangskontrolle eingerichtet, von einem Atemschutztrupp freigemessen sowie ein Ablageplatz mit Material von HLF, RW und VLKW bereitgestellt. Der VLKW hatte gemäß Ausrückeordnung die Palette Bau-/Tiefbauunfall mit zur Einsatzstelle gebracht.
Anschließend wurden die Grubenränder mit Schaltafeln gesichert und ein Verbau eingebracht. In dem nun gesicherten Arbeitsraum konnte die Person in eine Schleifkorbtrage gelegt und aus der Grube gerettet werden. Allerdings erlitt die Person nach der Rettung einen Kreislaufstillstand und musste noch einige Minuten reanimiert werden. Hierzu wurde die Puppe aus der Grube durch eine Übungspuppe getauscht und die Feuerwehrsanitäter begannen sofort mit der Reanimation.
Abschnitt 2: Hier übernahm der Gruppenführer des LF20 den Bereich am Boden, während sich der Führungsassistent des Einsatzleiters um die Versorgung und Rettung im 1. OG kümmerte.
Um einen Zugang zu erhalten, wurde zuerst eine Steckleiter aufgestellt. Diese wurde dann im Verlauf durch eine Schiebleiter ersetzt. Die Steckleiter wurde in der Zwischenzeit zu einer schiefen Ebene umgebaut, damit die Patienten mithilfe einer Schleifkorbtrage nach unten verbracht werden konnten. Von Seiten der Übungsleitung war die Drehleiter bewusst am Gerätehaus gelassen worden, um alternative Rettungswege beüben zu können.
Nach der Versorgung einer leichtverletzten sowie zwei schwerverletzten Personen ebenfalls durch Sanitäter der Feuerwehr, konnten alle mittels schiefer Ebene und Schleifkorbtrage nach unten gebracht werden.
Während der Arbeiten an beiden Abschnitten gab es noch ein kleines Ablenkungsmanöver durch einen laut schreienden Bauarbeiter unter einem Container, der aber schnell gerettet werden konnte.
Nach der Übung und einer kurzen Nachbesprechung bedankten sich die Übungsleiter Oliver Trautmann und Markus Stelzer bei allen Teilnehmern und besonders bei den Verletztendarstellern der BRK-Bereitschaft Feucht/Schwarzenbruck. Kommandant Armin Zwilling schloss sich dem Dank an alle Beteiligten an.