Fortbildung Unfallrettung – THL-Seminar 2023
Einsätze mit eingeklemmten Fahrzeuginsassen stellen für Rettungsdienst und Feuerwehr eine besondere Herausforderung dar. Um auf solche Einsätze optimal vorbereitet zu sein, führte die Freiwillige Feuerwehr Markt Feucht für ihre aktiven Feuerwehrleute das inzwischen traditionelle Seminar zur Technischen Hilfeleistung ( THL ) durch.
Das THL Seminar 2023 stand wieder ganz im Zeichen der praktischen Ausbildung.
Nach einer Begrüßung durch den stellvertretenden Kommandanten Till Bohnekamp wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt. Wie in den vergangenen Seminaren wurde wieder Wert auf die Arbeit in Kleingruppen gelegt, welche jeweils von mindestens einem Ausbilder geleitet wurden
Als erste Station stand das Thema „Erkunden“ auf dem Programm. An einem vorbereiteten PKW wurde eine gemeinsame Erkundung durchgeführt und erarbeitet, auf was bei einem PKW-Unfall alles geachtet werden muss und wo und wie man an die benötigten Informationen für einen erfolgreichen Einsatzverlauf gelangt.
Danach arbeiteten beide Gruppen parallel an zwei Fahrzeugen, beginnend mit dem Aufbau des benötigten Materialablageplatzes.
Als erste Lage wurden die PKW auf die Seite gedreht und mit Hilfe von Hölzern und Abstützsystemen stabilisiert.
Nach dem Zugang ins Fahrzeuginnere wurden verschiedene Techniken zur Sicherung des Patienten durchgeführt.
Hier kamen Spineboard und B-Schlauch, aber auch das Abstützen durch einen Helfer zur Anwendung.
Mit der Rettungsschere wurde das Dach abgeschnitten und abgeklappt, um eine Versorgungsöffnung zu erhalten.
Um einen optimalen Zugang zum Patienten zu erreichen, wurde die obere Tür des Fahrzeuges geöffnet und der Vorderwagen des Fahrzeugs mit einem Rettungszylinder nach vorne geklappt.
Weitere Möglichkeiten zur Entklemmung wurden ausprobiert.
In der zweiten Lage nutze eine Gruppe intensiv die Möglichkeit zur Geräteführer-Ausbildung. Alles was am Übungsauto noch vorhanden war, wurde unter Einsatz der Hydraulischen Rettungsgeräte geöffnet, erweitert oder entfernt.
Bei der zweiten Gruppe wurde der PKW auf das Dach gedreht. Auch hier erfolgten eine geeignete Sicherung und ein Erstzugang. Als Rettungstechniken wurde eine komplette Fahrzeugseite entfernt. Um die Situation im Fußraum beurteilen zu können, wurde in die A-Säule ein Fußraumfenster geschnitten und dann mittels Spreizer vergrößert. Um die Stabilität und die Leistungsfähigkeit des Abstützsystems zu zeigen, wurde der PKW auseinandergedrückt und das restliche Dach entfernt.
Dabei zeigte sich, dass es zu keinerlei Bewegung des Fahrzeugs kam. Selbst das Besteigen des Fahrzeuges war ohne Probleme und Bewegungen möglich.
Am Ende des intensiven Ausbildungstages bedankte sich Seminarleiter Markus Stelzer bei allen Teilnehmern sowie bei den Ausbildern Philipp Münch und Michael Stelzer, die mit viel Fachwissen und vielen kleinen und großen Tipps und Tricks zu einem gelungenen Seminar beitrugen. Ebenfalls dankte er allen, die im Hintergrund zum Gelingen beigetragen hatten.
