Waldbrand Muna-Gelände am 18.06.2023
Am 18.06.2023 wurde die Freiwillige Feuerwehr Markt Feucht um 14:39 Uhr zu einem Waldbrand „B 2 – im Freien – Wald, klein (< 1.000 m²)“ alarmiert. Einsatzort war das ehemalige Treibstofflager im Bereich der Feuchter „MUNA“.
Bewohner der benachbarten Siedlung in der Äußeren Weißenseestraße hatten das Feuer bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Zudem waren ein Rettungshubschrauber und der sich auf Überwachung befindliche Luftbeobachter des Katastrophenschutzes auf die Rauchentwicklung aufmerksam geworden.
Bei dem Gelände handelt es sich um ein umzäuntes und zurückgebautes Areal eines ehemaligen Militärstützpunktes. Der betroffene Bereich diente als Treibstoff- und Schmiermittellager. Für das Areal existiert aufgrund seiner militärischen Vorgeschichte ein Alarmplan, in dem die befestigten Fahrwege für die Feuerwehr gekennzeichnet sind. Die restlichen Flächen des Geländes dürfen nicht betreten werden.
Aus diesem Grund war stets eine umfangreiche Erkundung der Brandstellen und der benötigten Angriffswege notwendig, um die Feuchter Einsatzkräfte, aber eventuell noch nachzualarmierenden Kräfte anderer Feuerwehren gezielt zuführen zu können. Dabei wurde die Einsatzleitung zuerst vom Luftbeobachter und später im Einsatzverlauf von der Drohne der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung aus der Luft unterstützt. Auch Vertreter der Forstbehörde sowie des Kampfmittelräumdienstes standen die gesamte Zeit über der Einsatzleitung als Fachberater zur Verfügung.
Die erste Erkundung ergab brennendes Grasland mit einer Flammenlänge von bis zu 70/80 cm an zwei Stellen innerhalb der Umfahrung des ehemaligen Treibstofflagers. Bereits abgebranntes Grasland befand sich im südlichen und nördlichen Bereich. Bäume oder größere Sträucher waren nicht betroffen. Es herrschte eine trockene Wetterlage mit Temperaturen 28° C. Der Wind kam aus wechselnden Richtungen und fachte das Feuer immer wieder an, so dass sich zwei voneinander wegbewegende Feuerfronten durch das Gelände fraßen.
Vorteilhaft für die anstehende Brandbekämpfung war, dass sich das Feuer nicht über die befestigte umlaufende Ringstraße ausdehnte und somit nicht auf benachbarte Waldbereiche übergreifen konnte. Dies beizubehalten war auch das primäre Ziel der eingeleiteten Löschmaßnahmen. Da es sich um einen Grasbrand handelte gab es auch keine wiederaufflammenden Stellen in den bereits abgebrannten Bereichen. Insgesamt waren mehrere tausend Quadratmeter betroffen.
Aufgrund der Erkundung wurde die Einsatzstelle in drei Einsatzabschnitte unterteilt. Im Abschnitt 1 führten das HLF 20 und das TLF aus Feucht die Brandbekämpfung und Sicherung der Flanke im Bereich der südlichen und westlichen Umfahrung durch. Im Abschnitt 2 waren das LF 20/24 aus Feucht und das zwischenzeitlich nachalarmierte LF 16/12 aus Moosbach mit der Brandbekämpfung und der Sicherung der Flanke im Bereich der nördlichen und östlichen Umfahrung beschäftigt. Im Abschnitt 3 bauten der Feuchter VLKW und das Moosbacher LF 8/6 eine Wasserversorgung zu einem Hydranten in der Äußeren Weißensee Straße über mehrere hundert Meter auf. Hierbei kam auch der Rollwagen Schlauch der Feuchter Wehr zum Einsatz.
Innerhalb kurzer Zeit konnten die von den Wegen erreichbaren Flammen gelöscht werden. Um den inneren Bereich der Fläche zu erreichen, wurden der feste und der tragbare Wasserwerfer des Feuchter TLF eingesetzt und zusätzlich die Großtanklöschfahrzeuge aus Lauf und Röthenbach a. d. Pegnitz, sowie der Abrollbehälter Wasser der Berufsfeuerwehr Nürnberg mit weiteren Wasserwerfern nachalarmiert.
Mehrere zehntausend Liter Wasser wurden auf die gesperrte Fläche abgegeben und der Erfolg mittels der Wärmebildkamera der Drohne kontrolliert.
Wegen der sommerlichen Temperaturen standen zwei Rettungswagen zur Absicherung bereit. Zusätzlich versorgte das BRK die eingesetzten Kräfte mit ausreichend gekühlten Getränken. Dabei bewährten sich besonders die beiden wendigen Quads, die ständig mit frischen Getränken unterwegs waren und auch beim Abbau der Schlauleitungen wertvolle Transportlogistik übernahmen.
Nach über fünf Stunden konnten auch die letzten Kräfte die Einsatzstelle verlassen. Am Gerätehaus dauerte es dann nochmals eine gute Stunde, um alle Fahrzeuge wieder mit neuen Schläuchen zu bestücken.
Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an die Anwohner, die die Einsatzkräfte ebenfalls mit Getränken versorgten.
Eingesetzte Kräfte:
- Kreisbrandinspektion mit KBR, KBI, KBM
- FF Feucht mit KdoW, HLF 20, LF 20/24, TLF 4000, VLKW mit Rollwagen Schlauch, MTW
- FF Moosbach mit MZF, LF 16/12, LF 8/6
- FF Lauf mit TLF
- FF Röthenbach mit MTW, TLF
- BF Nürnberg mit ELW, WLF mit AB Wasser
- Luftbeobachter und Rettungshubschrauber
- UG-ÖEL, UG-ÖEL Drohne
- Rettungsdienst mit ELRD, 2 RTW, SEG Betreuung
- PI Altdorf
- Forst
- Sprengkommando Nürnberg
Bilder: FF Markt Feucht; Luftbeobachter Katastrophenschutz Mittelfranken; Drohnengruppe UG-ÖEL Nürnberger Land