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 Brandübungscontainer 2008

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An zwei Terminen hatten 12 Aktive der Freiwilligen Feuerwehr Markt Feucht die Möglichkeit, „Heißausbildung“ zu betreiben: Sie besuchten den Brandübungscontainer auf der Wache 4 der Berufsfeuerwehr Nürnberg. In diesem Container werden Brände mit Hilfe von gasbefeuerten metallischen Einrichtungsgegenständen simuliert, ähnlich wie im Brandhaus der Feuerwehrschule in Würzburg.

Geübt werden sollte die erfolgreiche Bekämpfung bzw. die Abwehr der Entstehung eines Flashovers. Ein Flashover bildet sich bei der Entzündung von heißem Brandrauch mit einer plötzlichen explosionsartigen Flammenausbreitung. Für den im Innenangriff vorgehenden Feuerwehrmann gilt es, die einzelnen Phasen der Entstehung, z.B. anhand der Einfärbung des Brandrauchs, zu erkennen.

Der Übungstag begann mit einer Einweisung in die Handhabung von Hohlstrahlrohren, mit deren Hilfe das Löschwasser sehr zielgenau und fein in das Feuer oder den Rauch abgegeben werden kann. Die Vorteile beispielsweise bei der Bekämpfung eines Zimmerbrandes gegenüber dem herkömmlichen und noch weit verbreiteten CM-Strahlrohr, sind erheblich. Im Vergleich zum Sprühstrahl des CM-Rohres, bei dem die kleinsten abgegebenen Wassertropfen die Größe der Tropfen einer Duschbrause aufweisen, wird beim Sprühstrahl des Hohlstrahlrohres das Wasser fein zerstäubt, ähnlich wie bei einem Deozerstäuber.

Zur anschließenden Gewöhnungsübung betraten die Feuerwehrleute den Container ohne Atemschutzgerät. Die darin eingeheizte Temperatur von ca. 250 C an der Zimmerdecke zwang die Kameraden schnell auf Kniehöhe. Die selbst auf dieser Höhe noch zu spürenden 100 °C schmerzten in den Lungen der Teilnehmer und machten das Atmen äußerst unangenehm. Zum Vergleich: in einem brennenden Zimmer herrschen Temperaturen von bis zu 1000 C.

Während der zweiten Übung bekämpften die Feuerwehrler dann einen Flashover unter Verwendung des Hohlstrahlrohres. Durch abgegebene Sprühstrahlstöße in den Brandrauch an der Zimmerdecke wird dieser aufgrund der feinen Wassertropfen gebunden, niedergeschlagen und somit unschädlich gemacht. Dadurch kann eine Entzündung verhindert werden. Beim weiteren Vordringen in den Raum musste ein Brand unter einer Treppe bekämpft werden. Hierbei wurde darauf geachtet, das Löschwasser gezielt und sparsam einzusetzen um einen bestmöglichen Löscherfolg unter Vermeidung von Wasserschäden zu erreichen.

Gleichzeitig übten die momentan nicht eingesetzten Trupps mit einem Ausbilder das richtige und sichere Öffnen von Zimmertüren, hinter denen ein Brand vermutet wird. Zu Hilfe kamen hier beispielsweise die Feuerwehraxt und eine Bandschlinge, ein Teil der kiloschweren Ausrüstungsgegenstände welche jeder vorgehende Atemschutztrupp bei der Brandbekämpfung im Gebäude mit sich führt.

Beim dritten Einsatzszenario musste wieder ein Treppenbrand bekämpft werden, diesmal allerdings vom Stockwerk darüber. Zu beobachten war hierbei der aufsteigende Dampf des Löschwassers, der aufgrund seiner Temperatur von über 100 °C zu Verletzungen der Feuerwehrleute führen könnte.

Besonderes Augenmerk legten die Ausbilder bei dieser Übung auch auf das gegenseitige Sichern der Truppmitglieder beim Herabsteigen der im Einsatzfall wahrscheinlich beschädigten Treppe, um Unfälle und Verletzungen durch Absturz zu vermeiden.

Nach einer kurzen Abschlußbesprechung inklusive Manöverkritik mit den Ausbildern wurde gegen Mittag die Übung beendet. Alle Teilnehmer zeigten sich sehr zufrieden mit dieser Möglichkeit der Ausbildung und wünschten sich, baldmöglichst wieder zu kommen, um sich effizient weiterbilden zu können.

Bericht & Bilder: FF Feucht

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