Bei Eintreffen der Fahrzeuge machte sich sofort ein als Arbeiter verkleideter Feuerwehrmann bemerkbar und berichtete hektisch davon, dass bei Stapelarbeiten im Inneren einer Ladebrücke mehrere Kisten zusammengestürzt seien und seine Kollegen unter sich begraben hätten. Kurze Zeit später brach der Arbeiter bewusstlos zusammen. Für den Einsatzleiter war erkennbar, dass aus der LKW-Brücke eine grüne Flüssigkeit tropfte, bei der es sich augenscheinlich um Gefahrgut handelte.
Als Sofortmaßnahme kam ein Trupp unter schwerem Atemschutz zum Einsatz, der eine genauere Lageerkundung durchführen, sowie den bewusstlosen Arbeiter retten sollte. Dies gelang den Feuerwehrmännern auch, ohne selbst mit dem Gefahrgut in Berührung zu kommen.
Zur weiteren Personenrettung wurde ein Trupp mit Chemikalienschutzanzügen (CSA) ausgestattet, dem es gelang, in Innere der Brücke vorzudringen und die unter den Paketen und Gitterboxen verschütteten Personen zu retten. Es zeigte sich, dass sich in einigen der umgestürzten Pakete Kanister mit grünen und farblosen Flüssigkeiten befanden, die allesamt als Gefahrgut gekennzeichnet waren. Die Kennzeichnung wurde vom per Funk an die Einsatzleitung weitergegeben. Mit Hilfe des auf dem Einsatzleitwagen mitgeführten Nachschlagewerkes konnten die ausgelaufenen Stoffe einwandfrei identifiziert werden.
Da es sich bei den Gefahrgütern um sehr reaktive bzw. brennbare Stoffe handelte, wurde ein dreifacher Brandschutz mit Wasser, Schaum und Pulver bereitgestellt.
Die lecken Kanister wurden in einer Auffangwanne provisorisch deponiert. Weitere Trupps unter schwerem Atemschutz dichteten in der Nähe befindliche Gullys ab, bzw. führten Stoffmessungen durch, um festzustellen, ob eine Gefährdung der Einsatzkräfte im Bereich um die Einsatzstelle vorlag.
Nach Beendigung der Tätigkeiten wurden die eingesetzten Trupps dekontaminiert.
Alle eingesetzten Atemschutzgeräteträger wurden während des gesamten Einsatzes von der RZA überwacht.
Nach Beendigung der Übung zeigten sich sowohl die Übungsleiter, als auch die Vertreter der Firmenleitung mit Durchführung rundum zufrieden. Zum Abschluss besichtigten die Einsatzkräfte noch auf einem Rundgang das große Gebäude des Postfrachtzentrums, um im Ernstfall eine gewisse Ortskenntnis zu besitzen.
Bericht und Bilder: FF Feucht