Von Samstag 04.08.2018 13:00 Uhr bis Sonntag 05.08.2018 ca. 14:00 Uhr fand bei der Freiwilligen Feuerwehr Markt Feucht der diesjährige Berufsfeuerwehrtag, kurz "BF-Tag" statt. Bei diesem ist die Jugendfeuerwehr 24 Stunden beisammen und absolviert in ihrer "Schicht" verschiedene Einsätze, die durch viele helfende Hände vorbereitet wurden.
Nachdem sich die Jugendlichen um 13 Uhr im Gerätehaus der Feuerwehr mit ihren Taschen eingefunden hatten, folgte die Begrüßung durch ihre Jugendwarte und den Kommandanten der Feuerwehr Feucht. Alle Beteiligte erhielten dabei ein paar Infos für die nächsten 24 Stunden. Anschließend hieß es Feldbetten aufbauen. Während die Jungs und Mädels gerade dabei waren ihre Betten aufzustellen, ertönte auch schon der erste Alarm. Sofort rannten die ersten schon aus dem Zimmer, um sich ihre Feuerwehrausrüstung anzuziehen. "Rauchentwicklung am Wasserwerk am Dreibrüderberg" ertönte aus den Lautsprechern.Die Jugendlichen besetzten die Fahrzeuge und schon ging es los. Mit Blaulicht und Martinshorn ging es durch den Wald. Am Einsatzort angekommen, erkundete der Gruppenführer die Örtlichkeiten. Fehlalarm. Es konnte kein Rauch festgestellt werden. Doch zu früh gefreut, schon meldete die Leitstelle einen Folgeeinsatz. "PKW-Brand" hieß es nun, welcher sich kurze Zeit später auch bestätigte. Die jungen Feuerwehrleute mussten dabei einen PKW, aufgemalt auf einer Holzplatte, "löschen", was ihnen natürlich auch gelang.
Die Zeit zwischen den weiteren Einsätzen wurde den Jugendlichen immer wieder mit kleinen Spielen durch die Betreuer verkürzt. Das erste Spiel stellte dabei ein Quiz dar. Doch viel Zeit zum Entspannen blieb nicht, da kurz nach dem Quiz schon der zweite Einsatz auf sich warten ließ. "Unterstützung Rettungsdienst" war diesmal das Alarmstichwort. In der Reichswaldhalle befand sich eine verletzte Person im ersten Obergeschoss. Allerdings waren alle Türen verschlossen, so dass die Jugendlichen über ein gekipptes Fenster ins Gebäude gelangen mussten. Drinnen angekommen stellte man dann ein gebrochenes Bein beim Patienten fest. Doch wie holt man ihn jetzt heraus? Klar, genauso wie die jungen Feuerwehrleute hoch ins erste OG gekommen sind und zwar mit der Drehleiter. Also machte man schnell die Krankentragenhalterung am Korb der Drehleiter fest, legte den Patienten vorsichtig auf eine Trage und brachte ihn unter ständiger Betreuung auf den Boden.
Nach dem Einsatz gab es dann endlich Abendessen. Lecker Gegrilltes mit reichlich Salat, welches allen sehr gut schmeckte. Anschließend hatten die jungen Feuerwehrleute Zeit zur freien Verfügung. Im neuen Jugendraum konnte man Darts, Kicker oder auch Billard spielen. Im Hof baute der Rest eine Tischtennisplatte auf, bei welcher auch die "alten" Feuerwehrleute großen Spaß hatten. Als es langsam Dunkel wurde, folgte der letzte Einsatz des Abends.
Die Jugendlichen wurden zu einem schweren Verkehrsunfall in die Äußere Weißenseestraße alarmiert. Hier war ein Gabelstaplerfahrer in das Heck eines PKWs gefahren. Im PKW befand sich eine verletzte Person. Diese musste über den Kofferraum befreit werden. Außerdem trat eine unbekannte Flüssigkeit aus Fässern aus, die der Gabelstaplerfahrer durch den Unfall verloren hatte. Relativ schnell wurde dann auch bemerkt, dass die Beifahrerin des PKWs fehlte, da man Blut an der rechten Seite des PKWs feststellte.
Sofort wurde daraufhin ein Suchteam entsendet, welches die vermisste Person kurz darauf im hohen Gras fand. Das Besondere an diesem Einsatz war, dass die Ausbilder sogar den Rettungsdienst und die Polizei an die Einsatzstelle organisiert hatten und so der ganze Einsatz der Realität noch näherkam. Nach dem Einsatz konnten sich die Jungs und Mädels dann endlich für diesen Tag entspannen bis die Nachtruhe anbrach.
Am nächsten morgen hieß es für die Jugendlichen allerdings schon früh aufstehen. Gegen 7 Uhr ging der erste Alarm des Sonntags los. "Person im Wasser, Einsatzort Jägersee" ertönte die Durchsage. Als ob die jungen Feuerwehrleute nicht noch gerade eben geschlafen hätten, sprangen die ersten aus ihren Betten und rannten zu den Einsatzfahrzeugen. Vor Ort stellte sich dann folgende Lage dar: Eine "betrunkene" Person lag am Ufer der kleinen Insel im Jägersee und brauchte Hilfe. Zwei Jugendliche paddelten daraufhin mit einem Schlauboot der Feuerwehr zum Patienten. Nach einem kleinen gesundheitlichen Check hoben die Rettungskräfte den Verletzten in ihr Boot und brachten ihn sicher ans Ufer zurück.
Nachdem die Fahrzeuge schließlich wieder am Gerätehaus angekommen waren, gab es erstmal Frühstück für alle Anwesenden. Brötchen mit Wurst und Käse dazu eine leckere Schokomilch gab es. Doch viel Zeit blieb bis zum nächsten Einsatz nicht. Schon kurz nach dem Frühstück gab es nämlich erneut Alarm. Dieses Mal sollte es hinter dem Gerätehaus brennen. Dort hatten die Betreuer in einer großen Feuerschalle den jungen Feuerwehrleuten ein echtes Feuer geboten. Mit mehreren Schläuchen und Äxten wurde das Feuer in die Knie gezwungen, sodass bald "Feuer Aus" gemeldet werden konnte.
Nachdem die Fahrzeuge wieder mit neuen Schläuchen bestückt wurden und alles wieder einsatzbereit gemacht worden war, folgte schon der nächste Alarm, der zugleich auch der letzte für die Jugend an diesem Tag war. "Auslösung privater Rauchmelder" ertönte es. Sofort wurden erneut die Fahrzeuge besetzt. Da man bei der Meldung von einem Brand ausging, ließ der Gruppenführer (dieser wurde ebenfalls bei jedem Einsatz von unterschiedlichen Jugendlichen übernommen) zwei Einsatzkräfte sofort mit Atemschutzgeräten, die speziell für Jugendliche präpariert waren, ausrüsten. Vor Ort fand man dann eine völlig verrauchte Küche vor. Außerdem sah man auch eine bewusstlose Person im Gang des Hauses. Da die Haustüre verschlossen war, öffnete man die gekippte Balkontüre und gelangte so an die bewusstlose Person.
Nachdem diese gerettet wurde, ging der Atemschutztrupp in die Küche, um den Brandherd zu finden. Dort stellte man einen Topf auf dem Herd mit verbranntem Essen fest. Dieses wurde sofort abgelöscht und die Küche belüftet, damit sie wieder rauchfrei hinterlassen werden konnte.
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Nach getaner Arbeit wurden alle Fahrzeuge auf der Wache wieder einsatzbereit gemacht und es gab noch das letzte Spiel in der 24-Stunden-Schicht. Bei diesem Spiel wurden zwei Jugendliche an ihren Füßen zusammengebunden. Dann sollte ein Parcours so schnell wie möglich absolviert werden. Anschließend wurden die Betten aufgeräumt und der Schlafraum wieder sauber gemacht. Ein Blick auf die Uhr verriet kurz vor 13 Uhr. Ende des BF-Tags. Doch bevor alle wieder nach Hause gingen gab es noch leckere Pizzen.
Nach dem Mittagessen verabschiedeten sich alle und bedankten sich für einen wirklich gelungenen Berufsfeuerwehrtag. An dieser Stelle möchten wir uns nochmal bei allen Helfern für die Organisation und Durchführung des BF-Tags bedanken. Für die Planung der Einsätze und der Mitwirkung bei diesen. Und beim Verpflegungsteam für die gute Verköstigung. Danke sagen wir auch beim Abschleppunternehmen "Purucker" für die Bereitstellung und Transport des Unfallautos und natürlich bei der Beteiligung der Wasserwacht Feucht als Rettungsdienst und der Polizei bei dem Verkehrsunfall. Wir hoffen, dass es auch nächstes Jahr wieder so einen großartigen und erlebnisreichen BF-Tag geben wird.
Bericht: JF Markt Feucht
Bilder: JF Markt Feucht