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 THL-Seminar 2017

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Einsätze mit eingeklemmten Fahrzeuginsassen stellen für Rettungsdienst und Feuerwehr eine besondere Herausforderung dar. Um auf solche Einsätze optimal vorbereitet zu sein, führte die Freiwillige Feuerwehr Markt Feucht für ihre aktiven Feuerwehrleute ein 2-tägiges THL-Seminar durch.

Der erste Abend diente als theoretische Grundlage. Hier standen unter anderem die Themen Ordnung des Raumes, Zusammenarbeit mit Rettungsdienst und Notarzt sowie Sicherheitseinrichtungen an modernen Kraftfahrzeugen und alternative Fahrzeugantriebe auf dem Programm. Den zweiten Teil bildete das Thema Rettungstechniken.

Der zweite Seminar-Tag stand ganz im Zeichen der praktischen Ausbildung.

Erster Teil der praktischen Übungen war die Einrichtung eines Ablageplatzes sowie die Sicherung eines PKWs auf vier Rädern.

Nächster Punkt war der Umgang mit Stifneck, Rettungsboa und Spineboard. So wurde die achsengerechte Rettung eines Fahrzeuginsassen über den Kofferraum geübt. Besonderer Wert wurde auf die Arbeit in Kleingruppen gelegt. Deshalb gab es 11 Teilnehmer welche von 2 Ausbildern angeleitet wurden. Somit hatte jeder Teilnehmer die Gelegenheit, alle Techniken selbst auszuprobieren und auch selbst einmal als „Opfer” gerettet zu werden.

Danach wurde intensiv die Möglichkeit der Entklemmung im Bereich des Lenkrades geübt. Drei verschiedene Möglichkeiten, das Lenkrad vom Patienten weg zu bewegen kamen zum Einsatz: Lenkrad/Lenksäule mittels Spreizer nach oben weg drücken, Lenkrad/Lenksäule mit dem Spreizer in Richtung A-Säule hochziehen und als drittes wurden Lenkrad/Lenksäule von außen mit Spreizer und Zugkette vom Patienten weg gehoben.

Zur nächsten Lage wurde der PKW auf die Seite gedreht und mit Hilfe von Hölzern und Abstützsystem stabilisiert. Nach dem Zugang ins Fahrzeuginnere wurden verschiedene Techniken zur Sicherung des Patienten durchgeführt. Hier kamen Spineboard und B-Schlauch, aber auch das Abstützen durch einen Helfer zur Anwendung. Mit der Rettungsschere wurde das Dach abgeschnitten und abgeklappt, um eine Versorgungsöffnung zu erhalten. Um einen optimalen Zugang zum Patienten zu erreichen, wurde die obere Tür des Fahrzeuges geöffnet und der Vorderwagen des Fahrzeuges mit einem Rettungszylinder nach vorne geklappt. Besonders die bei modernen Fahrzeugen immer wichtigeren Entlastungsschnitte konnten anschaulich demonstriert werden.

Für das letzte Übungsszenario wurde der PKW auf das Dach gedreht. Auch hier erfolgten eine geeignete Sicherung und ein Erstzugang. Als Rettungstechniken wurde eine große Seitenöffnung durchgeführt. Hierbei werden beide Fahrzeugtüren und die B-Säule in einem Stück entfernt. Um die Situation im Fußraum beurteilen zu können, wurde in die A-Säule ein Fußraumfenster geschnitten und dann mittels Spreizer vergrößert. Um die Stabilität und die Leistungsfähigkeit des Abstützsystems zu zeigen, wurde der PKW auseinandergedrückt und das restliche Dach entfernt.

Dabei zeigte sich, dass es zu keinerlei Bewegung des Fahrzeugs kam. Selbst das Besteigen des Fahrzeuges war ohne Probleme und Bewegungen möglich.

Am Ende der zwei intensiven Ausbildungstage bedankte sich Kommandant Christian Lankes bei allen Teilnehmern, bei Ausbilder Erwin Felsner und besonders bei Seminarleiter Markus Stelzer für die gelungen Veranstaltung. Ebenfalls dankte er allen, die im Hintergrund zum Gelingen beigetragen hatten.

Insgesamt konnten den Teilnehmern während der beiden Tage wichtige Kenntnisse und Techniken vermittelt werden, die ihnen bei den kommenden Einsätzen die Arbeit deutlich erleichtern werden. Am Ende des Seminars geht der Dank der Feuerwehr an Markus Stelzer, der diese Seminare seit Jahren federführend anbietet, organisiert und durchführt, sowie Erwin Felsner, der dieses Mal als Ausbilder mit seinem Fachwissen eine große Unterstützung war.

Bericht: FF Markt Feucht
Bilder: FF Markt Feucht

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