Endlich war es soweit - der Berufsfeuerwehrtag für die Jugendfeuerwehr Feucht hatte begonnen. Alle Jugendlichen versammelten sich im Unterrichtsraum, um nach einer kurzen Begrüßungsrede des Kommandanten Christian Lankes in den 24-Stunden-Berufsfeuerwehrtag zu starten.
Nach dem Aufbau der Feldbetten stand eine Jugendübung an. Da es bei uns beim Löschaufbau noch etwas hapert, war dieser heute an der Reihe. Unser zweiter Kommandant Andreas Lachmann unterstützte uns dabei und ich glaub, so langsam klappt`s mit dem Löschaufbau.
Als wir fertig waren hatten wir Freizeit. Allerdings nicht lang, denn nach 10 Minuten ging der Alarm los. Unser erster Einsatz. Alle Jugendlichen sprinteten zu ihren Spinden und danach ins Feuerwehrauto. Ich war auf dem LF 2. In den Gesichtern meiner Kameraden sah ich Nervosität und leichten Schweiß auf der Stirn. Als wir am Einsatzort angekommen waren, erkannten wir sofort die Gefahr. Waldbrand !
Zumindest hätten wir das erkennen sollen, allerdings funktionierte die Rauchbombe, die den Brand darstellen sollte nicht richtig. Trotzdem war es gut, dass wir gerade erst den Löschaufbau geübt und alles schnell im Griff hatten.
Während die Sonne brutal auf uns herunter brannte, löschten wir tapfer weiter, bis wir vom Einsatzleiter den Befehl zum Zurücknehmen der Rohre bekamen. Schnell alles aufgeräumt und wieder ab ins Feuerwehrhaus.
Dort erwarteten uns schon Mama Hirschbolz und Mama Folgmann. Die beiden netten Damen hatten in der Zwischenzeit nämlich Spaghetti für uns zubereitet.
Nach dem Abendessen bekamen wir Besuch von unserem Vorstand Christian Holzammer, der uns mit einem Eis überraschte. Das war Klasse!
Gut gestärkt konnten wir nun den Abend mit Freizeit beginnen. Manche von uns spielten Fußball im Hof, andere schauten einen lustigen Film und einen Jugendlichen hab ich sogar beim Lesen entdeckt. Ich habe mich nach außen zum Tischtennis spielen begeben.
Besonders gefreut hat mich, dass auch Christian (1. Kommandant) und Christian (1. Vorstand) am Rundlauf teilgenommen haben. Mitten im Duell zwischen den beiden ertönte die Sirene.
Einsatz für die Jugendfeuerwehr Feucht - Vermisste Person im Wald.
Sofort machten wir uns auf den Weg ins rote, große Auto. Endstation war dann im Wald hinterm TSV. Heinz wurde vermisst und dort als letztes im Wald gesichtet. Wir bildeten eine 14-Mann-Kette und liefen durch den Wald. Es war stockdunkel. Ich bekam Angst.
Ohne das Licht der Taschenlampen wären wir verloren gewesen. Zu meinem Vergnügen stellte ich fest, dass meine Taschenlampe viel weniger Licht abgab als die der anderen. Super!
Nach langer Suche wurde der Vermisste endlich entdeckt. Er lag gemütlich im hohen Gras ohne einen einzigen Kratzer.
Wir wollten ihn aber zur Sicherheit trotzdem mit der Trage aus dem Wald bringen und nahmen ihn letztendlich mit ins Feuerwehrhaus. Dort müsste er übrigens immer noch irgendwo rum liegen.
Stolz betraten wir das Feuerwehrhaus. Der zweite Einsatz wurde gemeistert, obwohl uns unser Einsatzleiter versehentlich erst mal in den falschen Wald schickte.
Beruhigt konnten wir jetzt alle damit weitermachen, mit dem wir aufgehört hatten.
Tischtennis - Buch lesen - Film schauen.
Um 0:00 Uhr war dann aber schon Bettruhe.
3 Uhr. Ich kann nicht schlafen. Es ist einfach zu laut. Ständig fängt einer von uns das Reden an. Bei jeder Bewegung quietschen die Feldbetten.
Wenn jemand aufsteht um auf die Toilette zu gehen, schmeißt er eine Glasflasche um. Es gab sogar jemand, der es schaffte, aus dem Bett zu fallen. Hoffentlich schlaf ich bald ein.
Irgendeine Uhrzeit. Die Sirene weckte uns.
Einsatz - Schwerer Verkehrsunfall!
Ich rappelte mich hoch und sah nur noch zwei meiner Kameraden und unseren Jugendwart, der wieder mal alles mit seiner Kamera filmen musste.
Jetzt aber schnell. Wir beeilten uns, um es auch noch rechtzeitig ins Auto zu schaffen. Auf der Anfahrt wurde ich auch noch zum Gruppenführer ernannt, obwohl ich noch gar nicht richtig wach war.
Am Einsatzort angekommen war der Unfall dann doch nicht so schwer.
Zwei aufgeregte ältere Damen rannten auf mich zu. „Wir sind gefahren und auf einmal haben wir gemerkt, dass eine Flüssigkeit aus dem Auto läuft.”
Es war eine fast 30 Meter lange Ölspur. Wir wussten sofort, was zu tun ist. Wir sperrten ab, holten genügend Ölbinder aus dem Auto und kehrten den ganzen Dreck weg.
Aus Dankbarkeit schenkten uns die beiden den Inhalt ihres Kofferraums. Dabei handelte es sich um ein Frühstück für ca. 20 Personen. Welch ein Zufall!
Nachdem wir auch den dritten Einsatz hinter uns gebracht haben, hatten wir uns unser Frühstück verdient. Jetzt war wieder Freizeit angesagt. Zumindest für die meisten von uns.
Anschließend mussten wir uns etwas sportlich betätigen.
Wir marschierten zum Wilhelm-Baum-Sportplatz und mussten Kugelstoßen oder einen 100-m-Lauf absolvieren.
Danach gings wieder ins Gerätehaus und wir konnten uns angenehmeren Dingen, wie z.B. Schlafen, widmen.
Um 10 Uhr kam unser Jugendwart ganz hektisch herein geschossen und fragte nach sechs Freiwilligen, die den Maschinisten auf ihrer Übung helfen. Ich habe mich natürlich nicht gemeldet, sondern spielte im Haus Spiele mit den anderen übrig Gebliebenen.
Als die 6 dann wieder zurückkehrten, bekamen wir die Aufgabe, die Autos zu waschen. Anschließend ging es schon gleich ans Betten abbauen. Gerade als wir das letzte Bett verstaut hatten, erklang die Sirene zum letzten Mal.
Dieser Einsatz war sogar am Gerätehaus. Schnappi, das kleine Krokodil aus dem Gerätewagen, war entwischt und hatte sich im Funkraum versteckt. Also fuhren wir mit der Drehleiter nach oben und brachten es wieder nach unten an seinen gewohnten Platz.
Nach dem Einsatz versammelten wir uns alle im Florianstüberl zu einer Schlussbesprechung und danach gab es noch Pizza.
Nach dem Essen waren wir alle sehr geschafft und gingen übermüdet nach Hause.
Trotz allen Strapazen haben die 24 Stunden riesig Spaß gemacht und ich bedanke mich im Namen der Jugendfeuerwehr bei den Jugendwarten, Kommandanten, Vorständen und allen anderen Helfern für diese tollen Stunden.
Bericht: Julia Hirschbolz
Bilder: Christian Grolik