
Der Einsatz von Rettungs- bzw. Suchhundestaffeln bei Unglücken im In- und Ausland nimmt in			    den letzten Jahren einen immer breiter werdenden Raum bei Gebäudeeinstürzen,			    Zugunglücken, Personensuchen und Erdbeben ein. Denn mit Hilfe seines			    Geruchsinns ist das Tier in der Lage, in Situationen Hilfe zu			    leisten, bei denen selbst modernste Technik teilweise versagt.      
Bislang werden solche Hundestaffeln hauptsächlich von Rettungsorganisationen        wie BRK und ASB getragen. Nachteilig daran ist die große        Zeitspanne von der Alarmierung bis zum Einsatz.        
        Im Rahmen einer Neuordnung der Katastrophenpläne von Seiten        der Ministerien und Landratsämter des Freistaats Bayern        wird daher überlegt, die unerreichten Vorteile eines Rettungshundes        mit dem großen Zeitvorteil der Feuerwehren zu verbinden.        Dies ließe sich aber nur dadurch erreichen, daß die        Feuerwehren selbst eigene Rettungshundestaffeln ins Leben rufen        müssten, eine Idee, die nur bei den Berufsfeuerwehren möglich        wäre und gerade bei den Freiwilligen Feuerwehren naturgemäß auf        Probleme stößt.        
 
              Die Freiwillige Feuerwehr Markt Feucht zeigte          sich dennoch begeistert von einem solchen Gedanken und suchte          nach Möglichkeiten,        diese in die Praxis umzusetzen. Ausschlaggebend hierfür        war die Erstellung der Alarmpläne für die ICE-Neubaustrecke        zwischen Nürnberg und Ingolstadt. Da ein Teilstück        dieser Strecke direkt an Feucht vorbeiführt, wird die örtliche        Feuerwehr sehr stark in dieses Konzept eingebunden. Gerade bei        großen Zugunglücken wie 1998 in Eschede könnte        hier der schnelle Einsatz eines Rettungshundes entscheidende        Vorteile für die Bergung von verschütteten und eingeklemmten        Personen bringen. Aber auch bei Einsätzen auf den nahen        Autobahnen, wenn nach Verkehrsunfällen Personen vermisst        werden, bzw. bei Personensuchen, kann ein Hund wertvolle Dienste        leisten.        
Als Vorreiter für dieses Pilotprojekt stellte sich der        hauptamtliche Gerätewart der FF Feucht, Armin Zwilling,        mit seinem Berner Sennenhund Max zur Verfügung        und erklärte sich bereit, seinen Hund beim ASB Lauf als        Rettungshund ausbilden zu lassen.              
 
        Die Vorteile liegen auf der Hand. Durch seine          Arbeit bei der Marktgemeinde kann Zwilling vor allem tagsüber sehr schnell        an der Unglücksstelle eintreffen. Die aus der Schweiz stammende        Rasse der Berner Sennenhunde ist bekannt für ihren Familiensinn,        ihr sozialträgliches Verhalten und ihren Lerneifer, und        wird von den Schweizer Bergrettungsdiensten seit Jahrzehnten        erfolgreich bei Lawinen und sonstigen Unglücksfällen        eingesetzt. Nicht zu unterschätzen ist natürlich die        bereits vorhandene enge Verbundenheit zwischen Hund und Herrchen,        die auch privat ein eingespieltes Team sind.        
Prinzipiell kann der Rettungshund von allen          Feuerwehren des Landkreises angefordert werden, in der ersten          Zeit aber nur auf        Anordnung der Landkreisführung. Hierfür wird eine eigene        Alarmschleife bzw. eine Handyalarmierung eingerichtet. In Zukunft        soll das Team auch verstärkt in Übungen und Einsätze        der FF Feucht, bzw. in Landkreisübungen integriert werden.        Sollte sich der Einsatz bewähren, wird im Rahmen eines mehrjährigen        Projektes in ganz Bayern die Einsetzbarkeit von Rettungshunden        bei Freiwilligen Feuerwehren näher geprüft.                
 
        Um auch bei überörtlichen Einsätzen ein schnellstmögliches        Eintreffen an der Unglücksstelle sicherzustellen, gestand        das Landratsamt Armin Zwilling eine Sondersignalanlage für        seinen Privat-PKW zu. Die Feuerwehrlandkreisführung dankte        Zwilling für die Übernahme dieser Aufgabe, wünschte        Hund und Herrchen eine gute Arbeit und zeigte sich begeistert        von der unkonventionellen und schnellen Umsetzung der Idee. Gerade        in Zeiten knapper Kassen sei dies ein herausragendes Beispiel        dafür, dass auch ohne aufwendige Technik eine optimale Sicherstellung        der Katastrophenabwehr möglich ist. Es wurde der Wunsch        geäußert, daß viele Feuerwehren diesem Gedanken        nacheiferten.        
Für ein solches Projekt ist natürlich auch die Akzeptanz        bei allen Beteiligten der Rettungsorganisationen notwendig. Um        die Meinungen zu diesem Thema einzuholen, wurde im Forum auf        www.kfv-online.de ein neuer Beitrag mit dem Titel Rettungshundestaffeln        bei der Feuerwehr eingerichtet. Um rege Beteiligung und        Meinungsaustausch wird gebeten.