Hier befand sich im Bereich der Bahnsteige ein abgestellter Güterzug, der mehrere Kesselwagen mit Gefahrgut transportierte. Aus einem dieser Wagen trat an der Unterseite tropfenweise ein flüssiger Stoff aus. Der Inhalt war mit der UN-Nummer 1114 gekennzeichnet, was auf Benzol hinwies. Hierbei handelt es sich um einen giftigen, sehr leicht entzündlichen Stoff. Aufgrund dieser Lage wurde der Bereich des Bahnhofs und der Gleisanlagen großräumig abgesperrt und ein umfangreicher Brandschutz aufgebaut. Gleichzeitig rüsteten sich mehrere Trupps mit Chemikalienschutzanzügen bzw. schwerem Atemschutz aus. Der anwesende Notfallmanager der Bahn übernahm die Sperrung der Gleisstrecken und das Freischalten der Oberleitung.
Messungen der FF Altdorf an der austretenden Flüssigkeit ergaben jedoch keine Anzeichen auf Benzol. Weitere Untersuchungen zeigten, dass es sich bei der ausgetretenen Flüssigkeit um Kondens- bzw. Regenwasser handelte, welches sich im Bereich einer defekten Isolierstelle am Kesselwagen sammelte und abtropfte. Sicherheitshalber wurden der Domdeckel des Kesselwagens geöffnet und Messungen im Inneren des Waggons durchgeführt. Hierbei zeigte sich ein explosionsfähiges Benzol-Luft-Gemisch. Im Wagen selbst befand sich keine Flüssigkeit mehr.
In Absprache mit dem Notfallmanager wurde der Kessel durch den Domdeckel kontrolliert entlüftet.
Nach Abschluß der Arbeiten wurde die Einsatzstelle an die DB AG übergeben, die die Weiterfahrt des Güterzuges genehmigte.
Abschließend ist die sehr gute Zusammenarbeit aller anwesenden Stellen hervorzuheben. Alle Maßnahmen wurden in Absprache mit den Vertretern der Bahn AG durchgeführt.
Der Einsatz endete nach zwei Stunden. Durch die Sperrung des Bahnhofs kam es zu erheblichen Verspätungen im Zugverkehr.
Eingesetzte Kräfte:
KBI Thiel, KBM Pölloth, KBM Kölbl
FF Feucht mit Kdow, LF 16/12, TLF 16/25 + P250, TLF 24/50, RW, GW, LKW
FF Moosbach mit LF 16/20, LF 8/6
FF Altdorf mit ELW, LF 16/12, GWG, Dekon
BRK mit OrgEl, RTW, NEF
Polizei, Bundespolizei
Notfallmanager, Vertreter DB AG
Bericht und Bilder: FF Feucht