„Brand LKW“ lautete die Alarmdurchsage der Integrierten Leitstelle Nürnberg für die ehrenamtlich tätigen Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Markt Feucht am Freitagnachmittag des 11.08.2017 um 14.10 Uhr. Einsatzstelle war die BAB 9 in Fahrtrichtung Berlin, direkt im Autobahnkreuz Nürnberg-Ost auf der Tangente Richtung Amberg. Auf der Anfahrt kam die Zusatzinformation der Leitstelle, dass es sich um einen Anhänger mit Gefahrgut handeln sollte.
Die UN-Nummer war bereits bekannt und detaillierte Informationen über den Stoff konnten schon an die anrückenden Kräfte durchgegeben werden. Zusätzlich wurde die Alarmstufe erhöht. Die Gefahrgutkräfte aus Hersbruck und Altdorf sowie die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung machten sich daraufhin ebenfalls auf den Weg zur Einsatzstelle. Die Verkehrspolizei Feucht hatte bereits einen Kilometer vor der Einsatzstelle die Autobahn in beiden Fahrtrichtungen komplett gesperrt, so dass genügend Sicherheitsabstand und Aufstellfläche zur Verfügung stand.
Bei dem brennenden Gefahrgut handelte es sich letztlich um alte Autobatterien, die in einer Transportmulde gelagert waren. Diese stand bei Eintreffen der Rettungskräfte im Vollbrand. Der Fahrer des Gespanns hatte die Zugmaschinen abgekoppelt und in Sicherheit gebracht. Die Transportmulde war flüssigkeitsdicht verschraubt und mit einem batteriesäurebeständigem Belag ausgekleidet.
Die Feuerwehrfahrzeuge wurden mit großem Sicherheitsabstand aufgestellt und eine Schaumleitung vom Feuchter Tanklöschfahrzeug zum brennenden Anhänger verlegt. Geschützt mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten löschte ein Angriffstrupp mit einem Schaumrohr das Feuer ab. Bereits nach wenigen Minuten stellte sich ein Löscherfolg ein und das Brandgut war komplett mit Schaum überdeckt.
Im weiteren Verlauf wurde Messungen durchgeführt, ob der entweichende restliche Brandrauch oder das Löschmittel kontaminiert und somit eine Gefahr für Umwelt oder Bevölkerung bestanden hätte. Alle Messungen waren aber negativ. Für die weiteren Bergungsarbeiten und um die Autobahn möglichst schnell wieder frei zu bekommen, wurde der noch fahrbereite Hänger unter Begleitung von Feuerwehr und Polizei auf einen nahgelegen Betriebsplatz der Autobahnmeisterei verbracht. Zudem wurde das THW Lauf für Umladearbeiten angefordert. Die Einsatzstelle auf der Autobahn wurde gereinigt und für den Verkehr wieder freigegeben. Während der Löscharbeiten hatte sich ein Rückstau bis zur Anschlussstelle Greding gebildet.
In Absprache mit allen Beteiligten wurde durch die Spedition ein Ersatzbehälter organisiert und die komplett zusammengeschmolzenen Batterien zum Betriebshof der verantwortlichen Spedition verbracht. Vorher wurde das Brandgut durch die Feuerwehr nochmals ausgiebig mit einem Schaum-Wasser-Gemisch beaufschlagt.
Für die letzten Feuerwehrkräfte endete der Einsatz nach 4,5 Stunden.
Besonders bewährt hat sich bei diesem Einsatz erneut die Schaumzumischanlage des Feuchter Tanklöschfahrzeugs. Über ca. 160 Meter Schlauchleitung konnte ein absolut homogenes und höchst effektives Wasser-Schaummittelgemisch erzeugt werden, was zu einer hervorragender Schaumqualität und einem daraus resultierendem schnellen und resourcenschonenden Löscherfolg führte.
Ein besonderer Einsatzabschluss bildetet ein spontan arrangiertes Grillen der Einsatzkräfte der Feuchter Wehr, des THW Lauf und der ebenfalls an der Einsatzstelle anwesenden Unterstützungsstreife des THW Nürnberg am Feuchter Gerätehaus. Gemeinsam konnte der Einsatz bei Bratwürsten und Steaks mit hilfsorganisationsübergreifenden Gesprächen beendet werden.
Eingesetzte Kräfte:
Kreisbrandinspektion mit KBI Herrmann, KBI Schlerf, KBM Falk, KBM Lankes
FF Feucht mit KdoW, LF16/12, TLF4000 mit P250, LF 20/24, RW mit Dekonanhänger, VLKW mit VSA
FF Altdorf, FF Hersbruck, UGÖEL
Rettungsdienst mit ELRD, LNA, NEF, mehrere RTW, UG-SanEL
VPI Feucht
THW Lauf
THW Nürnberg mit THV Streife
Autobahnmeisterei Fischbach
Bericht: FF Markt Feucht
Bilder: FF Markt Feucht