Call 15.11.2014 um 01:48 Uhr

Am 15.11.2014 wurde die Freiwillige Feuerwehr Markt Feucht um 01.48 Uhr mit dem Stichwort „Diesel aus LKW nach Verkehrsunfall” auf die B8, Kreuzung Schwarzenbrucker Straße alarmiert.


Dort war ein PKW mit dem LKW einer Schwarzenbrucker Spedition zusammengestoßen. Während der PKW abseits der Fahrbahn in einem Feld zum Stehen kam, hielt der LKW ca. 50 Meter vom Aufprallort entfernt auf der B8. Der PKW-Fahrer wurde nur leicht verletzt und bereits vom Rettungsdienst betreut. Der LKW-Fahrer blieb unverletzt. Durch den Aufprall wurde jedoch der Fahrzeugtank massiv beschädigt und mehrere hundert Liter Diesel hatten sich bereits über die komplette Fahrbahn sowie die angrenzende Böschung verteilt.

Die Erkundung des Einsatzleiters ergab, dass der LKW zum einen als allgemeiner Gefahrguttransport, zum anderen allerdings speziell als Transportfahrzeug für radioaktive Stoffe gekennzeichnet war.

Obwohl der Auflieger auf den ersten Blick keine Beschädigungen aufwies, konnte nach Rücksprache mit der Polizei nicht ausgeschlossen werden, dass durch den relativ heftigen Aufprall die Ladung im Inneren umgestürzt und beschädigt sein könnte. Da zu diesem Zeitpunkt noch unklar war, in welcher Form und Gebindeart die radioaktiven Stoffe vorlagen, wurde entschieden, zunächst keine Arbeiten am LKW durchzuführen und den Auflieger nicht zu öffnen, sondern stattdessen die Einsatzstelle weiträumig abzusperren und schrittweise weitere Maßnahmen einzuleiten.

Zur Sperrung der B8 zwischen den nächstgelegenen Auffahrten wurde zunächst die Feuerwehr Moosbach nachalarmiert. Anschließend wurde eine Führungseinheit der auf Strahlenschutz spezialisierten Feuerwehr Schwarzenbruck angefordert, die sich ein Bild von der Lage machen und ggf. weitere Maßnahmen einleiten sollte. Zum Eigenschutz der Einsatzkräfte wurden ein RTW und der Einsatzleiter Rettungsdienst alarmiert. Kreisbrandinspektor Peter Schlerf und der Fachberater Gefahrgut des Landkreises, Kreisbrandmeister Dr. Ralf Schabik, wurden telefonisch über die Situation informiert und kamen ebenfalls an die Einsatzstelle.

Parallel dazu sichtete der Führungstrupp der Feuchter Wehr die umfangreichen Ladepapiere des LKW. Dabei stellte sich heraus, dass der Speditionslaster insgesamt 20 Paletten geladen hatte, davon 8 Paletten mit unterschiedlichstem chemischen Gefahrgut in Form von Stückgut und einer Palette mit radioaktiven Stoffen.

Da die evtl. austretende radioaktive Strahlung als primäres Problem angesehen wurde, führte die Feuerwehr Schwarzenbruck gezielt weitere Einsatzkräfte und ?mittel nach und begann mit speziellen Geräten zur Detektion von Radioaktivität, den äußeren Umkreis des LKW freizumessen. Diese Messungen blieben negativ. In einem zweiten Schritt öffnete ein Atemschutztrupp, ausgestattet mit Messgeräten für Strahlung und chemischem Gefahrgut, den Auflieger des LKW, um die Ladung in Augenschein zu nehmen und weitere Messungen durchführen zu können. Glücklicherweise konnten auch hier weder erhöhte Messwerte, noch eine verrutschte Ladung oder beschädigtes Gefahrgut erkannt werden.

Mittlerweile wurde auch der Strahlenschutzbeauftragte der Spedition erreicht, der an der Einsatzstelle die Messungen der Feuerwehr verifizierte und die negativen Werte bestätigte.

Nach diesen Erkundungsmaßnahmen wurde der beschädigte Fahrzeugtank mittels einer Fasspumpe des Feuchter Rüstwagens umgepumpt und die beschädigte Zugmaschine von einem Bergeunternehmen abgeschleppt. Der unbeschädigte Sattelauflieger wurde von einer Ersatzzugmaschine der Spedition abgeholt und in Begleitung der FF Schwarzenbruck zum Speditionsgelände gebracht. Der Bauhof Feucht und das Straßenbauamt veranlassten weitere Maßnahmen zur Beseitigung der dieselgetränkten Böschung.

Zum Schluss wurde die Fahrbahn noch von einer Fachfirma gereinigt und dem zuständigen Straßenbaulastträger übergeben.

Für die Feuerwehr Feucht endete der Einsatz nach über 5 Stunden.

 

Eingesetzte Kräfte:
KBI Schlerf, KBM Lankes, KBM Schabik, KBM Hübner
FF Feucht mit KdoW, LF 16/12, RW, VLKW mit VSA
FF Moosbach mit LF 16/12, LF 8/6
FF Schwarzenbruck mit MZF, LF 16/12, HLF 20/16, GW-L1
Rettungsdienst mit ELRD, 2 RTW
PI Feucht mit mehreren Streifen
Bauhof Feucht
Straßenmeisterei
Abschleppunternehmen/Bergeunternehmen

Bericht: FF Markt Feucht
Bilder: FF Markt Feucht, FF Schwarzenbruck