Call 30.11.2011 um 06:59 Uhr

Am Morgen des 30.11.2011 wurde die Freiwillige Feuerwehr Altdorf um 06.28 Uhr zu einem umgestürzten und mit Gefahrgut beladenen LKW auf die A3, in Fahrtrichtung Regensburg, kurz vor der AS Oberölsbach alarmiert.

Der 19jährige Fahrer des Gliederzugs war nach rechts von der Fahrbahn in die Böschung abgekommen, und wurde zurück auf die Autobahn geschleudert. Dabei schaukelte sich der Hänger auf und stürzte quer über alle Fahrspuren. Der Fahrer und sein 24jähriger Beifahrer erlitten leichte Verletzungen.

Erste Erkundungen der Altdorfer Einsatzkräfte zeigten, dass der Hänger Stückgut unterschiedlichster Art geladen hatte, wobei einige Stücke als Gefahrgut gekennzeichnet waren. Ein Austritt aus dem Hänger selbst konnte zunächst nicht festgestellt werden. Durch die verschiedenen transportierten Stoffe war es anfangs allerdings nicht möglich, genau festzustellen, um welche Gefahrgüter es sich handelte. Aufgrund der unklaren Lage und da es sich abzeichnete, die Ladung unter Atemschutz oder evtl. sogar CSA komplett umladen zu müssen, entschied sich die Einsatzleitung, weitere Kräfte der Feuerwehren Berg (Lkr. Neumarkt) und Feucht, sowie die UGÖEL und das THW Lauf nachzualarmieren.

Während die Kräfte aus Berg in der Gegenfahrtrichtung die linke Spur absicherten und ein erstes Schaumrohr als Brandschutz vornahmen, unterstützten die Kräfte aus Feucht die Altdorfer Feuerwehrleute durch die Bereitstellung von weiteren Atemschutzgeräteträgern, CSA, sowie einem weiteren Schaumrohr vom TLF 24/50. Die Kameraden des THW hielten sich zunächst für die anstehenden Bergungsmaßnahmen zur Verfügung.

Die Altdorfer Wehr baute parallel dazu eine Dekontaminationsstelle auf.

Untersuchungen in Zusammenarbeit mit den Gefahrgutdatenbanken der Leitstelle Nürnberg, sowie der Spedition und dem Fahrer, ergaben dann eine mit Erdölprodukten versetzte Aluminiumpaste als mögliche ausgetretene Substanz, deren Bestandteile teilweise als entzündlich, umweltgefährdend und für den Menschen gefährlich deklariert waren.

Während Atemschutztrupps aus Feucht und Altdorf begannen, den Hänger zu entleeren, um einen umfassenderen Überblick zu erhalten, stellte sich heraus, dass tatsächlich einige der 25-Liter-Fässer mit der Aluminiumpaste undicht geworden waren. Gemeinsame Messungen mit Ex-Ox-Geräten sowie Prüfchips der beiden Wehren verliefen aber glücklicherweise negativ.

Für die Umladung der Gebinde stellte die mittlerweile eingetroffene Bergungsfirma eine LKW-Mulde zur Verfügung. Die leckgeschlagenen Behälter wurden von einem CSA-Trupp geborgen, die restlichen Arbeiten konnten die Einsatzkräfte unter normalem Atemschutz durchführen. Hier arbeiteten Trupps aus Altdorf, Feucht und dem THW Hand in Hand. Ein Löschfahrzeug der Altdorfer Wehr begleitete den Transport anschließend zu seinem weiteren Bestimmungsort.

Danach konnte die Unfallstelle relativ zügig an die Polizei bzw. den Bergungsdienst und das THW übergeben werden.

Für die Feuerwehren endete der Einsatz nach 4 Stunden. Das Säubern der Gerätschaften, sowie die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft nahm nochmals etliche Zeit in Anspruch.

Während der gesamten Arbeiten blieb die Richtungsfahrbahn Regensburg komplett gesperrt, wodurch sich ein kilometerlanger Stau bildete. Die Autobahnmeisterei installierte daher eine Ausleitung ab der AS Altdorf-Burgthann.

Die bei dem nasskalten Wetter schweißtreibend arbeitenden Einsatzkräfte wurden vom Rettungsdienst mit heißen Getränken und einer kleinen Verpflegung versorgt.

 

Eingesetzte Kräfte:

Kreisbrandinspektion mit KBR Thiel, KBI Schlerf, KBI Herrmann, KBM Hübner, KBM Kölbl
FF Altdorf mit MZF, LF 20, RW, GWG, Dekon + Geräteanhänger
FF Markt Feucht mit Kdow, LF 16, TLF 24 + P250, RW, VLKW
FF Berg mit LF 16, TLF 16
FF Neumarkt mit MZF, SW 2000 + VSA
THW Lauf
VPI Feucht
Rettungsdienst
Autobahnmeisterei
Bergungsdienst

Bericht & Bilder: FF Markt Feucht