Call 08.01.2011 um 22:00 Uhr

Am späten Samstagabend des 08.01.2010 wurde die Freiwillige Feuerwehr Markt Feucht gegen 22.00 Uhr telefonisch über einen großflächigen Wasserschaden auf dem Gelände eines Industriebetriebs informiert. Da die Feuchter Kräfte zu diesem Zeitpunkt gerade einen anderen Einsatz abgearbeitet hatten, konnte der Kdow die neue Einsatzstelle direkt zur Erkundung anfahren, während die restlichen Fahrzeuge mit ihren Besatzungen am Gerätehaus in Bereitschaft blieben.

An der gemeldeten Adresse fanden die Feuerwehrleute folgende Lage vor:

Durch das starke Tauwetter und die ergiebigen Regenfälle der letzten Tage hatte sich im Waldgebiet hinter der Gsteinacher Straße ein großflächiger See gebildet. Der zum Teil noch gefrorene und gesättigte Boden konnte die Wassermassen nicht mehr aufnehmen, so dass sich diese ihren Weg durch das Gelände eines angrenzenden Industriebetriebs bahnten. Dessen Kanalabläufe konnten ebenfalls die Menge nicht mehr abtransportieren, wodurch bereits etliche Garagen und Werkstätten sowie ein mehrere hundert Quadratmeter großer Hof teilweise bis zu einem halben Meter hoch überflutet wurden. Bei weiter steigendem Wasser wären weitere Wirtschaftsteile sowie Wohnbereiche betroffen gewesen und die Schadensfläche hätte sich auf mehrere tausend Quadratmeter ausgedehnt.

Da von einem größeren Einsatz auszugehen war, ließ die Einsatzleitung zunächst den Feuchter Bauhofleiter, sowie den zuständigen Kreisbrandinspektor Schlerf und den Fachberater des THW Lauf über die ILS alarmieren.

Gemeinsam wurde dann das weitere Vorgehen abgesprochen. Da man keine Möglichkeit sah, den im Wald gebildeten See abzupumpen, entschied man sich, mit Barrieren aus Sandsäcken das Wasser vom Gelände fernzuhalten bzw. umzuleiten. Gleichzeitig sollte versucht werden, den Wasserstand mit einer Hochleistungsschmutzwasserpumpe sowie notfalls mit der Pumpe des TLF 24/50 zu senken.

Zur Umsetzung dieses Plans wurden die im Feuchter Gerätehaus befindlichen Einheiten zur Einsatzstelle beordert und gleichzeitig nochmals Alarm für die gesamte Feuchter Wehr ausgelöst. Mit einer zweiten Alarmierung wurde die Feuerwehr Altdorf mit Sandsäcken und Schmutzwasserpumpen angefordert. Der Fachberater des THW Lauf forderte über seine Unterkunft ebenfalls Einheiten mit Sandsäcken an.

Da das Gelände des Industriebetriebs am Ende einer Stichstraße gelegen und nur durch eine enge Zufahrt erreichbar war, übernahm der Feuchter Kommandowagen die gesamte Koordination. Als Bereitstellungsraum wurde der Parkplatz eines Baumarktes eingerichtet.

Die Einsatzstelle wurde in drei Abschnitte unterteilt:

Abschnitt 1: Hof des Industriegeländes

Hier kamen das LF 20/24 und eine Hochleistungsschmutzwasserpumpe der Feuchter Wehr zum Einsatz, um den Wasserspiegel abzusenken.

Abschnitt 2: Waldgebiet

Hier arbeiteten Kräfte aller Einheiten zusammen, um mit insgesamt mehreren hundert Sandsäcken an verschiedenen Stellen Barrieren zu errichten und somit das Wasser umzuleiten, bzw. noch nicht betroffene Gebäudeteile zu schützen.

Abschnitt 3: Ausleuchten Waldgebiet

Das betroffene Waldgebiet wurde mit Lichtmasten und Stativen ausgeleuchtet. Dazu mussten sich Fahrzeuge teilweise auf der angrenzenden Bundesstraße 8 positionieren, die hierzu halbseitig mit dem VSA gesperrt wurde.

Alle Maßnahmen zusammen zeigten schließlich nach mehreren Stunden Erfolg und es gelang den Einsatzkräften, den Wassereintritt zu reduzieren, noch nicht betroffene Gebäude des Anwesens zu schützen und vor allem ein Ausbreiten auf Wohnbereiche zu verhindern.

Die letzten der insgesamt 60 Helfer konnten gegen 05.00 Uhr morgens wieder einrücken.

Eingesetzte Kräfte:
KBI Schlerf, KBM Pölloth, KBM Hübner, KBM Kölbl
FF Markt Feucht mit Kdow, TLF 24/50, DLK 23/12, LF 16/12, LF 20/24, GW + VSA, RW, VLKW
FF Altdorf mit MZF, LF 16/16, SW, Dekon
THW Lauf mit Kdow, MTW, GKW 1, GKW 2, Kipper, MLW
Gemeindewerke Feucht

Bericht & Bilder: FF Markt Feucht