Call 18.12.2010 um 04:48 Uhr

Am 18.12.2010 wurden die Freiwilligen Feuerwehren aus Schwarzenbruck, Rummelsberg und Feucht um 04.48 Uhr zu einem Unfall mit LKW auf die Bundesstraße 8 alarmiert. Nach ersten Meldungen sollte die Einsatzstelle in Höhe der „Obi- Kreuzung“ in Richtung Feucht liegen und es sich bei dem verunfallten LKW um einen vollbeladenen Tanklastzug handeln. Das erstausrückende Fahrzeug aus Schwarzenbruck konnte am angegebenen Ort aber keine Feststellungen machen und fuhr weiter in Richtung Neumarkt. Am Ortsausgang wurde die Unfallstelle dann gefunden.

Den Kräften stellte sich folgende Lage dar: Ein mit etwa 30.000 Liter Diesel beladener Tankzug war ins Schlingern geraten, über eine Verkehrsinsel geschleudert, nach rechts von der Fahrbahn abgekommen, und hangabwärts nur wenige Meter vor der vorbei fließenden Schwarzach unter einer Hochspannungsleitung zum Stehen gekommen. Dabei knickte die Zugmaschine ein und der Fahrzeugtank mit etwa 200-300 Litern wurde aufgerissen. Der auslaufende Kraftstoff wurde vom Schnee aufgesaugt. Die Treibstoffkammern waren unbeschädigt. Der Fahrer konnte sich aus eigener Kraft befreien und blieb unverletzt. Durch herumfliegende Gesteinsbrocken der Verkehrsinsel wurde ein hinter dem Tankzug fahrender und mit Stückgut beladener Kleintransporter beschädigt. Auch hier blieben Fahrer und Beifahrer unverletzt, allerdings wurde die Ölwanne aufgerissen.

Als erste Maßnahmen wurde die Einsatzstelle großflächig ausgeleuchtet und ein dreifacher Brandschutz sichergestellt. Hier kam unter anderem das TLF 24/50 der Feuerwehr Feucht mit seinem Schaum-/Wasserwerfer und dem Pulveranhänger P250 zum Einsatz. Zudem wurde die Einsatzstelle großflächig mit Ölbinder abgestreut und vom Bauhof Schwarzenbruck aufgrund der Glätte mit Streusalz beaufschlagt.

Nach Rücksprache mit dem bereits kurz darauf eintreffenden Bergeunternehmen wurde ein Ersatztankwagen an die Einsatzstelle bestellt, um gegebenenfalls anfallende Umpumparbeiten zu ermöglichen.

Um die Fahrzeuge des Regelrettungsdienstes aus dem Einsatz herauszulösen, veranlasste deren Einsatzleiter die Alarmierung der Unterstützungsgruppe Rettungsdienst aus Altdorf. Die Kräfte übernahmen nicht nur die medizinische Absicherung der Einsatzstelle, sondern kümmerten sich auch mit Heißgetränken und warmem Essen um alle eingesetzten Helfer. Dies war bei Temperaturen von -10°C und einer sich abzeichnenden Einsatzdauer von mehreren Stunden auch dringend erforderlich. Zu diesem Zweck wurde etwas abgelegen ein überdachter und beheizter Versorgungsplatz eingerichtet.

Nachdem ein Autokran und ein Bergeschlepper in Position gebracht waren, wurde das Gespann aus dem Graben gezogen. Durch die ungünstige Lage des Tanklastzuges, sowie die schlechten Witterungs- und Fahrbahnverhältnisse konnte hier nur sehr langsam und zeitraubend gearbeitet werden.

Wenig später kam es durch das Anheben des LKW, was zu einer Entlastung des ganzen Gespanns führte, kam es im Bereich des Bodenventils einer Tankkammer zu einem massiven Austritt von Diesel. Durch den ursprünglich tief im Erdreich eingegrabenen Unterboden war diese Leckage mechanisch verschlossen und konnte somit zu Einsatzbeginn nicht festgestellt werden. Mithilfe von Auffangwannen, Ablaufrinnen, Fässern und Umfüllpumpen wurde der Kraftstoff aufgefangen. Gleichzeitig begann ein Trupp unter dem LKW mit Abdichtmaßnahmen, die nach kurzer Zeit zum Erfolg führten. Verwendet wurden hier Spezialkeile und Teerbinden.

Aus Sicherheitsgründen wurde der Inhalt der beschädigten Kammer in den mittlerweile eingetroffenen Ersatztankwagen umgepumpt.

Anschließend konnte die Bergung ohne größere Probleme fortgesetzt und das Unfallgespann zu seinem nahen, geplanten Lieferort geschleppt werden. Das ursprüngliche Ziel des Fahrers war nämlich das nur wenige hundert Meter entfernte Schwarzenbrucker Industriegebiet.

Parallel zu diesen Arbeiten wurde auf Anordnung des Wasserwirtschaftsamtes in der Schwarzach eine Ölschnellsperre gesetzt, da der ausgelaufene Diesel aus dem Fahrzeugtank mittlerweile durch den Schnee gesickert war und in das Gewässer zu strömen drohte.

Weiterhin wurde ein Privatunternehmen mit dem Aushub des betroffenen Erdreichs beauftragt. Da im Bereich der Unfallstelle Gas-, und Stromleitungen verlaufen, wurden die entsprechenden Versorger angefordert, um Beschädigungen von vorneherein ausschließen zu können.

Nach insgesamt acht Stunden konnte die Einsatzstelle von Seiten der Feuerwehr übergeben werden. An den Standorten der Wehren mussten dann noch die eingesetzten Geräte von Streusalz, Ölbinder und Diesel befreit und gereinigt werden.

Zum Schluss gilt ein besondere Dank der Metzgerei Walk, die in der Anfangsphase des Einsatzes die Einsatzkräfte kostenlos mit einem warmen Frühstück versorgten, sowie den Betreibern des Hotels „Schwarzer Adler“, die ihre sanitären Anlagen unbürokratisch zur Verfügung stellten

Eingesetzte Kräfte:

Kreisbrandinspektion mit KBI Schlerf, KBM Hübner, KBM Kölbl
Feuerwehr Schwarzenbruck mit MZF (150/11/1), LF 16/12 (150/40/1), LF 8 (150/42/1)
Feuerwehr Rummelsberg mit MZF (154/11/1), LF 16 (154/40/1), DLK 23/12 (154/30/1), GW (154/50/1)
Feuerwehr Markt Feucht mit KdoW (138/10/1), LF 16/12 (138/40/1), RW (138/61/1), LF 20/24 (138/40/2), TLF 24/50 (138/23/1), VLKW (138/81/1) mit VSA, Versorgungsanhänger
Rettungsdienst mit ELRD, NEF, 2 RTW, Unterstützungsgruppe Rettungsdienst aus Altdorf
Polizei Feucht mit mehren Streifen
Pressesprecher Polizei Mittelfranken
Wasserwirtschaftsamt
Bergeunternehmen
Abschleppunternehmen
Unternehmen mit Ersatztankwagen
Bauhof Schwarzenbruck
Straßenmeisterei
Energieversorger

Bericht & Bilder: FF Markt Feucht