Call 02.11.2009 um 22:19 Uhr

Am 02. November 2009 um 22:19 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Markt Feucht zu einem tragischen Verkehrsunfall alarmiert. Einsatzstelle war die BAB 6 in Fahrtrichtung Heilbronn, zwischen dem AK Ost und der Anschlussstelle Langwasser. Gemeldet war ein schwerer Verkehrsunfall mit PKW und LKWs.

Bereits auf der Anfahrt teilte die Leitstelle Nürnberg mit, dass die vor Ort befindliche Polizeistreife zusätzlich den Kranwagen der Berufsfeuerwehr Nürnberg angefordert hatte.

Vor Ort bot sich den Einsatzkräften folgende Lage:

Ein PKW war von einem Sattelzug unter den Anhänger eines weiteren LKWs geschoben worden. Dabei knickte der Personenwagen regelrecht zusammen. Des Weiteren verkeilte sich der auffahrende LKW in den Anhänger seines Vordermannes.

Die beiden LKW-Fahrer konnten ihre Kabinen selbstständig verlassen und wurden vom Rettungsdienst behandelt.

Von Anfang an war bekannt, dass sich im PKW noch mindestens eine Person befand.

Schwierig gestaltete sich der Zugang zum Fahrzeug. Erst nachdem der aufgebockte Anhänger mittels Radkeilen und Baustützen gesichert war, konnte ein Zugang über die Beifahrertür geschaffen werden, die hierzu entfernt wurde. Da das Auto extrem verformt war, konnte zu diesem Zeitpunkt keine Aussage über die Anzahl der Insassen getroffen werden.

Um an den PKW heranzukommen, mussten der LKW und der Anhänger voneinander getrennt und vom PKW gehoben werden. Hierzu wurden der Kranwagen, die beiden Rüstwagen mit ihren maschinellen Zugeinrichtungen und ein Mehrzweckzug in Stellung gebracht. Schwierig gestaltete sich dabei die Aufstellung des Kranwagens, da sich die Einsatzstelle auf einer Eisenbahnbrücke befand kaum Platz für die volle Abstützbreite von mehr als sechs Metern vorhanden war.

Zuerst wurde der hochstehende Hänger zusätzlich mit einem Holzverbau aus dem Abrollbehälter Rüstmaterial gesichert.

Danach wurde der Anhänger des Auffahrers abgetrennt und das Zugfahrzeug aus dem Blechknäuel herausgezogen. Der auf dem PKW stehende Anhänger wurde mit dem Kran angehoben, wodurch der PKW mit der Seilwinde des Feuchter Rüstwagens befreit werden konnte.

Erst jetzt konnte die Feuerwehr Feucht mit der Arbeit an dem total deformierten PKW beginnen. Nachdem das Fahrzeug mittels hydraulischer Rettungsschere, Rettungsspreizer und Rettungszylinder weitgehend auseinander gedrückt war, konnte der Notarzt leider nur noch den Tot der Fahrerin feststellen. Weitere Personen befanden sich nicht im Fahrzeug.

Nach etwa sechs Stunden konnte die Feuerwehr Feucht die Einsatzstelle an ein Bergeunternehmen übergeben. Während der Rettungsarbeiten erfolgte eine Totalsperre der Autobahn. Die im Stau stehenden Personen wurden von den SEGs aus Altdorf und Winkelhaid mit heißen Getränken versorgt.

Hervorzuheben ist die gute Zusammenarbeit zwischen den Kräften der Feuerwehr Feucht und der Berufsfeuerwehr Nürnberg.

Eingesetzte Kräfte
Kreisbrandinspektion mit KBI Schlerf, KBM Kölbl
FF Markt Feucht mit KdoW, RW, LF 16/12, TLF 16/25 mit P250, GW, VLKW mit VSA
BF Nürnberg mit ELW, RW, Kranwagen, WLF mit AB Rüstmaterial
VPI Feucht mit mehreren Streifen
Rettungsdienst mit ELRD, NEF, mehrere RTW
Staubetreuung durch SEG Altdorf und SEG Winkelhaid
Bergeunternehmen
Bestatter
Autobahnmeisterei

Bericht & Bilder: FF Markt Feucht