Zu einem gemeldeten Dachstuhlbrand mitten im historischen Ortskern wurde die Freiwillige Feuerwehr Markt Feucht am Morgen des 20. April 2009 um 07.02 Uhr alarmiert.
Bereits auf der Fahrt zum Gerätehaus konnten die Einsatzkräfte eine senkrecht aufsteigende Rauchsäule in der Ortsmitte erkennen. Aufgrund dessen wurde bei der Leitstelle Nürnberg eine Erhöhung der Alarmstufe angefordert, woraufhin die Freiwillige Feuerwehr Moosbach alarmiert wurde.
Beim Eintreffen an der Einsatzstelle brannte in einem Fachwerkhaus das ausgebaute Dachgeschoss lichterloh. An verschiedenen Stellen des Dachstuhls trat bereits dichter dunkler Rauch aus. Eine Wohnung im ersten Obergeschoss sowie eine Autowerkstatt im Erdgeschoss waren noch nicht betroffen. Aus dieser wurden jedoch vorsorglich zwei Schweißgeräte mit Acetylengasflaschen geborgen. Personen befanden sich nicht mehr im Gebäude. Der Mieter und sein Sohn hatten die Wohnung kurz vor dem Brand verlassen.
Als erste Maßnahme wurde ein Stoßtrupp, ausgerüstet mit schwerem Atemschutz und dem ersten C-Rohr, in das Dachgeschoss beordert. Zeitgleich wurde die Feuchter Drehleiter mit dem Wenderohr in Stellung gebracht.
Bereits einige Stufen unter dem eigentlichen Brandraum hatte der Trupp im Innenangriff mit Temperaturen von mehreren hundert Grad und derart starker Verrauchung zu kämpfen, dass unter Nullsicht mit den Löschmaßnahmen begonnen werden musste.
Zu diesem Zeitpunkt stand das Durchbrennen des Dachstuhls unmittelbar bevor. Ein Dachfenster war bereits durch das Feuer zerstört, so dass frischer Sauerstoff den Brand weiter anfachte.
Mit Unterstützung eines weiteren Stoßtrupps und eines zweiten C-Rohres konnte das Feuer dann aber schnell und effektiv bekämpft werden.
Der Mannschaft der Drehleiter gelang es ebenfalls, durch gezielten Wassereinsatz im Außenbereich, ein Durchbrennen der Dachhaut zu verhindern.
Im späteren Verlauf der Löscharbeiten wurde mit Hilfe des Überdrucklüfters das Gebäude rauchfrei gemacht, wodurch es möglich war, noch verbleibende Brandstellen gezielt abzulöschen. Hierbei kam auch die Wärmebildkamera zum Einsatz.
Nachdem die eingesetzten Trupps „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet hatten, begannen umfangreiche Maßnahmen zur Freilegung von Glutnestern. Diese Arbeit wurde durch den kniehoch im Raum liegenden Brandschutt erschwert. Der ebenfalls vom Feuer betroffene Spitzboden wurde geöffnet.
Der Dachstuhl selbst wurde gleichzeitig von Innen und Außen geöffnet, da sich das Feuer bereits in die Zwischenräume gefressen hatte. Hierbei leistete die Rettungssäge gute Dienste.
Für diese schweißtreibenden und nur unter schwerem Atemschutz durchzuführenden Tätigkeiten wurde die Freiwillige Feuerwehr Schwarzenbruck mit weiteren Atemschutzgeräteträgern nachalarmiert.
Insgesamt kamen von allen Feuerwehren 7 Trupps unter Atemschutz zum Einsatz.
Bereits während der Nachlöscharbeiten begann die Kriminalpolizei Schwabach mit ihren Ermittlungen. Für die Feuerwehr Feucht endete der Einsatz nach vier Stunden. Die Wehren aus Moosbach und Schwarzenbruck konnten kurz zuvor die Einsatzstelle verlassen.
Am Gerätehaus folgten anschließend noch umfangreiche Aufräum- und Reinigungsarbeiten an den eingesetzten Geräten.
Für die Dauer des gesamten Einsatzes musste die Ortsdurchfahrt Feucht gesperrt werden, was im morgendlichen Berufsverkehr zu einigen Behinderungen führte.
Eingesetzte Kräfte:
KBI Schlerf, KBI Geißler, KBM Kölbl, KBM Hübner, KBM Miederer
FF Feucht mit KdoW, DLK 23/12, LF 16/12, TLF 16/25, TLF 24/50, GW, VLKW
FF Moosbach mit MZF, LF 16/12, LF 8/6
FF Schwarzenbruck mit LF 16/12, LF 8
Rettungsdienst mit ELRD, 2 RTW
PI Feucht mit mehreren Streifen
Kriminalpolizei Schwabach
Gemeinde Feucht
Gemeindewerke Feucht
Bericht: FF Markt Feucht
Bilder: FF Markt Feucht, KBM Kölbl