Call 12.12.2007 um 06:19 Uhr


Am frühen Mittwochmorgen um 06.20 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Markt Feucht zu einem LKW-Unfall auf die A9, in Fahrtrichtung Berlin, kurz vor dem Autobahnkreuz Nürnberg alarmiert. Aus einem der beiden beteiligten LKW sollte nach ersten Angaben aus Fässern eine nicht identifizierte Flüssigkeit auslaufen.

Auf Grund dieser Lage ließ KBI Peter Schlerf zusätzlich den Gefahrgutzug der Feuerwehr Altdorf hinzualarmieren.

Beim Eintreffen der ersten Feuchter Einsatzkräfte zeigte sich folgende Lage:

Zwei LKW waren in den Unfall beteiligt, Kräfte der Autobahnmeisterei und des Bergungsdienstes bereits vor Ort. Während ein LKW an der linken Leitplanke stand und teilweise in die linke Spur der Gegenfahrbahn ragte, stand der zweite LKW ca. 200 Meter weiter vorne auf dem Standstreifen. Aus diesem mit Stückgut beladenen Fahrzeug lief aus Fässern eine Flüssigkeit aus, die nach Einsichtnahme der Ladepapiere und der Beschriftung als „Xylol“ identifiziert werden konnte, einen entzündlichen, gesundheitsgefährdenden Stoff.

Nach Vollsperrung der Richtungsfahrbahn Berlin übernahm ein Feuchter Trupp unter CSA die weiterführende Erkundung und konnte auch relativ schnell das lecke Fass identifizieren. Es wurde in ein bereitgestelltes Überfass umgeladen. Mehrere Feuchter und Altdorfer Trupps bargen dann den Rest der vorhandenen Fässer und kontrollierten diese auf weitere Leckagen. Parallel hierzu wurden Messungen mit Prüfröhrchen durchgeführt, die eine schwache Konzentration des Gefahrstoffes in der Umgebungsluft anzeigten. Da abzusehen war, dass die Umladearbeiten einen größeren Personalbedarf erforderten, wurde um 08.05 Uhr die Feuerwehr Schwarzenbruck mit weiteren Atemschutzträgern an die Einsatzstelle alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt war ein weiteres Arbeiten an der Ladung ohne CSA möglich, da erneute Messungen negativ verliefen und auch keine weiteren defekten Fässer mehr gefunden werden konnten.

Sicherheitshalber wurden die restlichen Behälter in Spezialwannen verbracht und abgedichtet, bevor sie dem Bergungsunternehmen zur Beseitigung übergeben wurden. Während der gesamten Arbeiten wurde ein Brandschutz mit dem Schaumwerfer des Feuchter Tanklöschfahrzeugs, sowie mit einem C-Rohr sichergestellt.

Für die Kräfte der Feuerwehr endete der Einsatz nach gut dreieinhalb Stunden. Für die komplette Dauer musste die Richtungsfahrbahn Berlin gesperrt werden, wodurch es zu einem kilometerlangen Stau kam.

Bei diesem Einsatz zeigte sich wieder einmal die Problematik der Stückgutbeladung. Aufgrund der relativ geringen geladenen Mengen bestand für diesen Transport keine Kennzeichnungspflicht hinsichtlich Gefahrgut. Dies verzögerte die Stofferkennung erheblich.

Besonders bewährte sich erneut die einwandfreie und hervorragende Zusammenarbeit vor allem der beteiligten Feuerwehren.

Eingesetzte Kräfte:

KBI Schlerf, KBM Kölbl, KBM Hübner
FF Feucht mit Kdow, TLF 16/25 + P250, TLF 24/50, LF 16/12, VLKW
FF Altdorf mit ELW, LF 16/12, GWG, Dekon-P
FF Schwarzenbruck mit LF 16/12, LF 8
VPI Feucht mit mehreren Streifen
BRK mit RTW
Autobahnmeisterei
Bergungsdienst


Bericht und Bilder: FF Feucht